Das Neue Testament wird von Johannes, dem Täufer, mit der Aufforderung zur Umkehr eingeleitet. Die Menschen, die damals zur Buße bereit waren, wurden von ihm im Jordan getauft. Das Alte und Gewohnte musste abgelegt werden, damit der Weg für das neue Zeitalter, das Gott geplant hatte, frei wurde. Johannes wies diejenigen scharf ab, die sich nur aus gesellschaftlichen oder eigennützigen Motiven taufen lassen wollten. Die Menschen sollten sich vor Gott beugen und sich von ihren vorigen Wegen abwenden, um auf den kommenden Christus vorbereitet zu sein. Als Jesus dann selbst zu Johannes an den Jordan kam, gab er uns ein wunderbares Beispiel. Er, der nichts Böses getan und keine Buße nötig hatte, ja sogar Gottes Sohn war, bestand darauf, von Johannes, dem Täufer, getauft zu werden, um, wie er sagte, „alle Gerechtigkeit zu erfüllen“ (Matthäus 3:15). Erst nachdem er getauft worden war, kam der Geist Gottes auf ihn und rüstete ihn für seinen nun beginnenden Dienst aus. So war selbst für Jesus die Taufe der Beginn seines eigentlichen Wirkens auf dieser Erde. Erst jetzt sprach Gott aus dem Himmel: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!“ (Vers 17). Wie wunderbar ist doch die Haltung Jesu gegenüber seinem Vater. Ihm wollte er in allem gefallen und nicht sein eigenes Leben führen. Er stellte sich Gott ganz zur Verfügung und bezeugte dies öffentlich mit seiner Taufe. Er, der es aus unserer Sicht am wenigsten nötig gehabt hätte, ließ sich von einem anderen taufen, um alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Er ist uns in allem gleich geworden, ging auf dem von Gott verordneten Weg vor uns her, um uns alle zum Ziel zu führen. Er war trotz seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten und Eigenschaften nicht unabhängig, sondern ordnete sich als Mensch Gott, seinem Vater, unter. In keiner anderen Handlung kommt dies so stark zum Ausdruck wie in seiner Taufe. Jesus tat diesen Schritt im Gehorsam gegenüber Gott. Wenn wir an ihn glauben, sollten wir uns dieses Beispiel besonders zu Herzen nehmen. Wenn selbst Jesus Christus sich taufen ließ, wie viel mehr wir, die wir an ihn glauben und ihm nachfolgen möchten! Unsere Nachfolge beginnt ebenfalls mit unserer Taufe. Sie ist ein kleiner Gehorsamsschritt und doch von großer Tragweite.