Nachdem unser Herr Jesus Christus gestorben, begraben und wieder auferstanden war, beauftragte er seine Jünger mit den deutlichen Worten: „Mir ist alle Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Nationen: Tauft sie hinein in den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe“ (Matthäus 28:18-20). Wir sehen hier also einen klaren Befehl Jesu, Menschen zu Jüngern zu machen und sie in den dreieinen Gott hineinzutaufen. Wollen wir also dem Herrn als Jünger folgen, kommen wir nicht umhin, uns taufen zu lassen.
Kein bloßer Ritus
Zuerst sei hier gesagt, dass es sich bei der Taufe weder um einen Ritus noch um ein Sakrament handelt. Die Taufe ist auch nicht die Beitrittserklärung in eine Kirche oder Religionsgemeinschaft. Wie uns die Bibel zeigt, hat die christliche Taufe eine weit kostbarere Bedeutung. Dies wollen wir im Folgenden kurz erläutern.
Die Taufe folgt auf den Glauben
In Markus 16:16 können wir in den Worten Jesu die Reihenfolge erkennen, in der sich unsere Errettung vollzieht: „Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden …“ Zuerst kommt also der Glaube. Ohne unseren Glauben an Jesus Christus ist die Taufe wertlos und entbehrt jeder Grundlage. Leider sind viele Menschen durch die Lehren und Praktiken der großen Volkskirchen einer Art Aberglauben verfallen und messen der bloßen Taufe mit ein paar Tropfen Wasser und einem Taufspruch selbst schon bei neugeborenen Kindern eine magische seligmachende Wirkung bei. Als Jesus jedoch sagte: „Lasset die Kinder zu mir kommen!“ meinte er damit nicht, dass man sie taufen solle. Gläubige Eltern sollen vielmehr ihre Kinder im Gebet und durch ihre christliche Erziehung zu Jesus führen, damit er sie segnen und für sein Reich bewahren möge. Welch eine Verwirrung ist durch die Kindertaufe entstanden! Sogar stellt diese sogenannte Taufe bereits den Beitritt in eine Religionsgemeinschaft oder Kirche dar, obwohl das Baby noch keinerlei Entscheidung treffen kann. Dies kann niemals Sinn der neutestamentlichen Taufe sein. Viele Begebenheiten im Neuen Testament zeigen uns klar, dass die Voraussetzung für die Errettung und damit auch für die Taufe immer der Glaube war. Nur wer an Jesus glaubt und ihn als seinen Herrn aufgenommen hat, wird nach dem Beispiel der Bibel getauft und ist gerettet. Den Schritt unserer Errettung tun wir also mit zwei Beinen: zuerst der Glaube, danach die Taufe. Dies wird durch viele Beispiele in der Apostelgeschichte untermauert.
Errettung durch Buße und Taufe
Nachdem Petrus in Jerusalem seine Pfingstpredigt gehalten hatte, rief er die Menschen auf, Buße zu tun und sich taufen zu lassen: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen … Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen …“ (Apostelgeschichte 2:38-41). Erst wenn wir Menschen wirklich Ernst mit Gott machen und Buße tun, d. h. unseren Sinn ändern und uns von unserem alten, verkehrten Wandel weg- und zu Gott hinwenden, erfüllen wir die Voraussetzung für die Taufe. Dann jedoch sollten wir auch nicht lange zögern, sondern uns gleich taufen lassen. Gott möchte uns nicht nur erlösen, er möchte uns ganz praktisch und konkret aus dem gegenwärtigen bösen Zeitalter herausretten (Galater 1:4). Und damit erhält auch die Taufe ihren eigentlichen Sinn: Sie ist eine Trennlinie, der Fluss, den es zwischen unserer Vergangenheit und unserem neuen Leben mit Christus zu durchqueren gilt.
Taufen heisst untertauchen
Obwohl es nicht das Anliegen dieses Heftes ist, sich mit den unterschiedlichen Taufpraktiken auseinanderzusetzen, sei an dieser Stelle doch erwähnt, dass schon auf Grund des griechischen Wortes für Taufe ein Untertauchen ist (baptizo = untertauchen). Wenn also schon das Wort „taufen“ „untertauchen“ und nicht „besprengen“ heißt, brauchen wir über diese verbreitete Praxis nicht weiter zu diskutieren. Immer wieder ist im Neuen Testament davon die Rede, dass die Gläubigen in Christus sind, sich in seinem Namen (wörtl.: in seinen Namen hinein) versammeln, dass sie in seinen Tod hineingetauft werden usw., dass sie nicht nur Christus empfangen, sondern in ihn hineinversetzt werden. Damit ist es nahezu selbstverständlich, dass der äußere Schritt der Taufe ebenfalls ein Hineinversetztwerden, also ein Untertauchen sein muss.